Endlich wieder Rugby! Teil 1

Die Wartezeit schien unendlich lange – und geht nun doch zu Ende: Die Rugby-Ligen starten wieder! Und die Zuschauer können sich auf spannende Duelle freuen. Wir haben uns im Vorfeld mit einigen Vertretern über deren Ambitionen, Vorstellungen und Ziele unterhalten. (Anmerkung der Redaktion: Wir wollen den Meinungsaustausch deutschlandweit ausbauen, kommt bei Interesse gerne auf uns zu und schreibt eine Mail):

Bundesliga Herren Südwest

Die wahrscheinlich höchste Leistungsdichte im deutschen Rugby findet sich im Südwesten der Republik. Schon gestern besiegte der TSV Handschuhsheim den Heidelberger RK in einem Spiel, das spannender war, als es der klare Endstand von 10:39 aus Sicht des Ruderklubs vermuten ließe.

 

Das Ei fliegt wieder, wie hier im Duell HRK – TSV. Foto: Moritz Bayer

Der Ruderklub zeigte gute Ansätze, wird aber mit dem vorhandenen, neu formierten Kader kein Playoff-Anwärter. Vielmehr freuen sich die Kapitäne Steffen Liebig und Jörn Schröder auf

„die spannende Aufgabe, das neuformierte Team zu einer Einheit zu formen“.

Realistisch gesehen muss der Ruderklub gegen Heusenstamm, Pforzheim und Luxemburg punkten, um sich nicht mit möglichen Abstiegssorgen beschäftigen zu müssen. Die siegreichen Handschuhsheimer haben derweil nach dem geräuschvollen Abgang der Klewinghaus-Brüder noch an ihrer A-Formation in der Hintermannschaft zu formen, zeigten aber vielversprechende Ansätze. Das Trainergespann Otto/Stelling hält sich dennoch bedeckt, was konkrete Zielsetzungen anbelangt:

„Wir wollen einfach wieder Wettkampf und uns mit den Besten messen. Jede Woche nehmen wir Neues mit.“

Um 15 Uhr steht mit dem Derby zwischen der RG Heidelberg und dem SC Neuenheim eine erste Standortbestimmung von Spitzenteams im direkten Duell auf dem Plan. Auch wenn beide Seiten die Bedeutung wie das Ziel leicht herunterspielen (die RGH bezeichnet den SCN als Topfavorit neben Frankfurt, der SCN beziffert die Chancen 50/50 mit leichte Vorteil RGH), so ist doch klar: Da geht es um Einiges. Denn mit Meister Frankfurt, dem extrem verstärktem SCN, der spielstarken RGH und Vizemeister Handschuhsheim konkurrieren vier Vereine um zwei Halbfinalplätze. Ausrutscher verboten.

2. Bundesliga Herren Süd

Aufstiegsfavoriten sind schwer auszumachen in der Südgruppe. Rottweil, die Münchner Teams, oder doch die Neckasulmer SU? Für Überraschungen sorgen will auch der Heidelberger TV, der schon lange über Spielwitz, aber nicht die nötige Konstanz verfügte, um „ganz oben“ anzugreifen. Kapitän Marco Dörzbacher bemerkt nun aber Aufbruchstimmung:

„Wir haben uns als Mannschaft definitiv weiterentwickelt. Corona war, wie wohl für alle Teams, ein herber Dämpfer, aber jetzt brennen wir richtig auf die Spiele. Durch einige neue Spieler werden wir uns auf dem Feld vielleicht erst richtig finden müssen, aber die Qualität und Kadertiefe ist besser geworden, also wollen wir oben mitspielen. Ist zwar hoch gegriffen, aber eine Begegnung mit meinen alten Kameraden (Anmerkung der Redaktion: Dörzbacher spielte vis 2019 beim TSV Handschuhsheim) in der 1. Liga wäre natürlich ein Traum! „

Will seinen HTV weiter antreiben: Marco Dörzbacher. Foto: Privat

Die „Turner“ haben das letzte Heimspiel gegen StuSta München verloren, heute sind die Bayern aus Freimann wieder zu Gast und der HTV will den Spieß umdrehen.

 

Schreibe einen Kommentar